Liebe Leute, lieber Roland Koch,

alle Jahre wieder wird uns entgegen den Aussagen der Polizeistatistik weis gemacht, die Kriminalität würde zunehmen und momentan insbesondere die Jugendkriminalität. Klar sind solche Fälle wie aus der Münchner U-Bahn schockierend. Doch ich wette, am gleichen Tag sind durch Alkohol am Steuer viel mehr Leute verletzt worden und durch Prügel im Elternhaus einige Kinderseelen beschädigt worden.
Der Zusammenhang zwischen erfahrener Gewalt als Kind und späterer Bereitschaft Gewalt gegen andere einzusetzen ist wissenschaftlich erwiesen.
Wir müssen also wie so oft bei den Eltern ansetzen, wenn wir die Jugendgewalt in den Griff bekommen wollen. Härtere Strafen und Abschiebung sind Quatsch. Interessant finde ich den Ansatz, dass Verfahren gegen jugendliche Straftäter beschleunigt werden sollen, so dass ein juveniler Delinquent nach spätestens zwei Wochen vor einem Richter steht und nicht nach einem halben Jahr. Das ist wie mit dem Hund, der irgendwo hingemacht hat. Wenn man ihn nicht sofort bestraft, weiss er nicht mehr, wofür er bestraft wird.
Was sagen eigentlich die jungen Straftäter selber so?
Ken Jebsen von Fritz Radio hat eben solche jungen Menschen in der Berliner Jugendstrafanstalt Tegel besucht und interviewed. Das sind die Mitglieder einer Knastraptruppe namens Gitta Spitta.
Hier seht ihr Interview und Song: Gitta Spitta